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Unter einer Demenzerkrankung versteht man das Nachlassen von kognitiven Funktionen mit Beeinträchtigung der Lebensführung. Zu den kognitiven Funktionen des Menschen gehören unter anderem die Erinnerung, die Orientierung, die Sprache, das Planen, die Kreativität oder das Verknüpfen von Denkinhalten. Die Krankheitssymptome bewirken häufig, dass  Aktivitäten des Alltags nicht mehr selbständig durchgeführt werden können. In Deutschland leiden etwa 1,2 Millionen Menschen an einer Demenz – Tendenz steigend. Mit zunehmendem Alter und bei Vorliegen verschiedener Risikofaktoren erhöht sich das Risiko, an einer Demenz zu erkranken. Bei über 80 Jährigen liegt die Häufigkeit von dementiellen Beschwerden bei ca. 30%. Es gibt verschiedene Demenzerkrankungen, wobei die beiden häufigsten die Alzheimer-Erkrankung und die vaskuläre Demenz sind. Liegen zwar Störungen der kognitiven Funktionen vor, die Lebensführung ist jedoch noch nicht wesentlich eingeschränkt, wird auch von einer milden kognitiven Beeinträchtigung gesprochen (engl. mild cognitive impairment, MCI). Demenzerkrankungen beginnen meist schleichend und  verschlechtern sich über Monate und Jahre. Auch bei depressiven Erkrankungen werden Störungen der kognitiven Funktionen häufiger beobachtet.

 

Ursächlich für die Alzheimer-Demenz ist ein Untergang von Nervenzellen in bestimmten Bereichen des Gehirns. Häufig ist das erste Symptom ein Nachlassen des Kurzzeitgedächntnisses, vor allem das Behalten von neu erlernter Information. Oft besteht auch eine zeitliche oder örtliche Desorientierung. Typischerweise bemerken Betroffene diese geistigen Leistungsstörungen zu Beginn oft nicht, nicht selten fallen Familienangehörigen Verhaltensänderungen auf, die dann zu einer Vorstellung beim Arzt führen.
Für die Diagnose der Alzheimer-Demenz (wie auch für die anderen Demenzformen) ist eine sorgfältige Anamnese, also Schilderung der Beschwerden und der Krankheitsvorgeschichte, ganz entscheidend, zusätzlich wird in der Regel der Bericht einer Begleitperson aus dem Umfeld des Patienten benötigt. Eine umfassende, körperliche neurologische Untersuchung ist ebenfalls unerlässlich. In unserer Praxis erfolgen zudem die Durchführung neuropsychologischer Testverfahren und eine Elektroencephalographie, ergänzend wird häufig eine cerebrale Bildgebung wie Computer- oder Kernspintomographie benötigt. Um die Diagnose genauer einzugrenzen, kann zudem eine Untersuchung des Nervenwassers (Liquorpunktion) erfolgen.
Die Alzheimer-Demenz ist aktuell noch nicht heilbar. Der Krankheitsverlauf kann jedoch durch bestimmte Medikamente günstig beeinflusst werden. In zahlreichen klinischen Studien werden gegenwärtig neue Medikamente erprobt. Es gibt jedoch eine Reihe an nicht medikamentösen Therapieformen, die zu einer Stabilisierung des Krankheitsbildes führen können, wie beispielsweise Gedächtnistraining, Bewegungstherapien oder eine Strukturierung des Alltags.